Im Winter zur Vogelbeobachtung
Im Winter zur Vogelbeobachtung
Am Samstag trafen sich 20 Vogel- und Naturinteressierte zur 11ten Wintervogelexkursion der Vereine AG Natur - und Umweltschutz Bad Oeynhausen und Naturschutz und Heimatpflege Porta
(NHP) .Die Exkursion fand im Naturschutzgebiet "Modde" in PW Eisbergen statt .
Bei aufkommenden, leichten Schneefällen und Minustemperaturen begrüßte der aus Vlotho stammende Ornithologe und Gymnsiallehrer Jörg Hadasch die wetterfesten Exkursionsteilnehmer.Im Anschluss daran
machte sich die Gruppe auf Richtung Weser.
Am Weserufer angekommen konnten zwei Zugvogelschwärme von Kormorane beobachtet werden, die gerade ihre Formation wechselten. Dieses tun sie um ausdauernder, energiesparender zu fliegen und den
vorderen Vögeln(meist erfahrene Altvögel) eine "Verschnaufpause" zu gönnen.
Während die Gruppe J. Hadasch aufmerksam zuhörte, entdeckten einige der Teilnehmer etwas "Großes" auf sich zu kommen. Drei Höckerschwäne ( 2 Altvögel und ein Jungtier) machten Kurs auf die Gruppe.
Einige hörte man mit einem leicht ironischen Unterton rufen: "Duckt euch" . Wirklich sehr beeindruckend diese großen Wasservögel, sie können eine Spannweite von 2,10 bis 2,40 erreichen. Da sollte man
schon aufpassen und evtl. die Köpfe einziehen.
J. Hadasch entdeckte des Weiteren einen Kormoran, mehrere Nil- und Graugänse, die Rast auf der anderen Uferseite machten. Diese konnten sehr gut durch sein vorhandenens Beobachtungsfernglas (
Spektiv beobachtet werden.
Auch Geschichtliches fand interessierte Zuhörer, Eisbergens Ortsheimatpfleger Reinhard Busch berichtete über zwei tragische Fährunglücke . 1925 fanden bei einem Militärmanöver 81 junge Soldaten den
Tod . 1945 verloren 12 Menschen auf einer Notfähre ihr Leben .Ein Mahnmal am Weserufer erinnert an das Unglück .
An diesem Morgen wurden viele Schellenten (Tauchvögel) im Flug beobachtet. Dazu konnte Herr Hadasch einen besonders guten Hinweis geben: Im Flug "klingen" die Flügellaute wie Schellen. Dies war
für die Naturbegeistertern ein schnell erkennbares Merkmal der Ente.
Der Weg führte die Gruppe weiter um einen See. Angenehm überrascht waren alle, als ein Schwarm Vögel über die angrenzenden Bumkronen hinwegflog. Vermutungen wurden angestellt: "Seidenschwänze?"
oder "Stare?". J. Hadasch konnte die Vögel einwandfrei bestimmen, es handelte sich hier um Wacholderdrosseln.
Als Ziel der Exkursion stand der Gruppe eine Beobachtungshütte zur Verfügung.
Von dort aus konnten Reiher - und Schellenten ungestört beobachtet werden.
Hier soll es sogar ein Vorkommen von Eisvögeln geben.
Weitere Vögel , die während der Exkursion "gesichtet" wurden: Silberreiher, Stockenten
Über die erfreuliche Zunahme der Weißstörche berichtete Erwin Mattegiet vom Aktionskomitee rettet die Weißstörche. 2011 gab es im Mühlenkreis 34 erfolgreiche Brutpaare die im letzten Jahr auf 42
Paare anstieg. Diese 17 % Steigerung weckt die berechtigte Hoffnung auf einen weiteren Anstieg auch südlich des Wiehengebirges.
Zum Abschluss der Exkursion machten die Naturfreunde noch Halt am Kraftwerk Veltheim. Dort konnten sie im angebrachten Nistkasten noch einen Wanderfalken beobachten, der anscheinend gerade den Kasten
inspizierte , was auf die beginnende Brut hindeutet . Dies war das besondere High Light des Samstagsvormittags.
Wanderfalken standen in den 60er Jahren durch illegale Jagd und Umweltgifte kurz vor ihrer Ausrottung Durch Verbot der Herbizide und strenge Schutzmaßnahmen erholten sich die Bestände wieder .
Inzwischen gibt es wieder über 150 Brutpaare in NRW.
Reiherente , m
Kormoran
Nil- und Graugänse
Fotos: Jil Erdbrügger und Antje Brandt