Natur Oberbecksen
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Der Stieglitz - Vogel des Jahres 2016

Seit den siebziger Jahren macht der Deutsche Naturschutzbund –NABU-  mit seiner Kampagne „Vogel des Jahres“ auf bedrohte Vogelarten aufmerksam . Für das Jahr 2016 wurde der Stieglitz „Carduelis carduelis“ als gefährdete Art ausgewählt. Der kunterbunte Geselle gehört zu den farbigsten Singvögeln in unserer Kulturlandschaft.

Mit tänzerischen Flugmanövern und flinken Wendungen

weiß er den Kontakt mit stechenden Dornen, Disteln und den Widerhaken von Kletten zu vermeiden.  Aber gerade diese ölhaltigen Samen von Blütenpflanzen fehlen in unserer vielerorts ausgeräumten Agrarlandschaft, denn der Stieglitz bevorzugt Brachflächen mit einer  üppigen  Artenvielfalt. Das Anlegen von Streuobstwiesen, Blühstreifen und Wildkräutern fördert das Nahrungsangebot der zierlichen Finkenart. Auch im Mühlenkreis findet der Stieglitz in Feld und Flur kaum noch Nahrung deshalb ist er hauptsächlich nur noch an Wegrainen und in  naturnahen Gärten anzutreffen. Der Stieglitz ist etwas kleiner als der Sperling mit roter Gesichtsmaske, Kopf und Halsseiten weiß, Schwanz schwarz mit weißen Flecken. Die Unterseite ist bräunlich weiß, die Oberseite gelbbraun gestreift. Im Spätsommer und Herbst ist der Stieglitz in der Hochstauden-Flora mit  Karden Kletten und Disteln, was ihm auch den Zweitnamen Distelfink  einbrachte.   

Text: E. Mattegiet

Fotos: F. Marske

Eine kleine Geschichte:

Als der liebe Gott den Vögeln ihre Federn gab,

da wartete der Stieglitz ganz bescheiden in der letzten Reihe.

Als er dann an die Reihe kam, war von keiner Farbe mehr genügend übrig

und er bekam die Reste. Damit wirkt er wie ein kleiner Papagei, und wenn er fliegt, sieht er aus, wie ein bunter Schmetterling.

Stieglitzschwarm über einem Sonnenblumenfeld /

Bad Oeynhausen Lohe im Oktober 2014 , A. Brandt

Der Feuersalamander

Lurch des Jahres 2016

 

Text folgt

Der Habicht - Vogel des Jahres 2015

Der Habicht,  Vogel des Jahres 2015
Auch im Mühlenkreis gefährdet
Der scheue Habicht ist zwar nicht akut gefährdet, er steht aber auf der Vorwarnliste der vom Aussterben bedrohten Tiere. Deshalb wurde er vom Naturschutzbund (NABU) Deutschland zum Vogel des Jahres 2015  gekürt. Der fast 60 cm große Greifvogel mit 130 cm Spannweite brütet auch am Waldrand des Wiehengebirges mit angrenzenden Wiesen und Feldern. Von dort startet er seine Überraschungsangriffe auf Krähen und Elstern. Gelegentlich schnappt er sich auch Tauben oder in seltenen Fällen auch ein Haushuhn. Das er als „Konkurrenz des Jägers“ zuweilen einen Junghasen oder ein Rebhuhn greift, sollte man ihm nicht verübeln. Obwohl schon 1970 auf Druck der Naturschutzverbände die Jagd auf alle Greifvögel verboten wurde, wird  immer noch vergiftet, gefangen oder geschossen.  Noch ist der Habicht im Kreis Minden-Lübbecke vertreten, aber einige Reviere sind aus unerklärlichen Gründen  nicht mehr flächendeckend besetzt. Leider werden auch im  Mühlenkreis immer wieder Fälle von illegaler Greifvogelverfolgung bekannt. Die Jagd auf Greifvögel ist allerdings kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat und kann mit bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug geahndet werden. Deshalb bittet der Nabu-Kreisverband Minden-Lübbecke, in begründeten Verdachtsfällen die örtliche Polizeidienststelle oder die Stabstelle Umweltkriminalität in Düsseldorf  stabuk@mkulnv.nrw.de Tel. (0211) 45666473 zu informieren .
Text : Erwin Mattegiet / NABU-Kreisverband Minden-Lübbecke

Foto : R. Kauffeld

Der Feld- Ahorn / Baum des Jahres 2015

 

Der „kleine Bruder“ wurde zum Baum des Jahres 2015 gewählt.

Um der Vielfalt an Bäumen in Feld, Wald und Flur ein Zeichen zu setzen wird jährlich „Der Baum des Jahres“ ausgerufen. Hier ist egal, ob es sich um einen Parkbaum, ein Alleebaum, Setzlinge in einer Aufforstungsfläche oder Ähnliche, handelt. 1989 war es zum ersten Mal die Stieleiche, im vergangenen Jahr fiel die Wahl auf die Traubeneiche.

 

 

Für das Jahr 2015 wurde der Feldahorn gewählt.

Drei Ahornarten können wir in unserer Landschaft entdecken. Unter ihnen der Berg- und Spitzahorn. Den dritten im Bunde kann man als „kleinen Bruder“ bezeichnen. Den Feldahorn.

Im volkstümlichen wird er auch als Maßholder bezeichnet. Dieser Name führt auf seine frühere Verwendung zurück. Er diente als Viehfutter und wurde zudem als Speisebaum genutzt, die Blätter wurden wie Sauerkraut zubereitet und gegessen. Holder bezieht sich auf den holunderartigen Wuchs.

Auf ganz Europa bezogen ist er die häufigste Ahornart, doch in Deutschland kaum natürlich zu finden. Im Wald hat er kaum eine Chance sich gegen wuchskräftige Bäume, wie die Buche durchzusetzen.

Der Feldahorn wird in Gärten und Parks angepflanzt, oft auch als Hecke. Er bevorzugt etwas trockeneres Klima, als es in Deutschland üblich ist. Der Feldahorn verlangt mehr Sonnenwärme als Berg- und Spitzahorn. Oft wird er nicht höher als 15 Meter. Das höchste Exemplar in Europa ist in Ebrach (Landkreis Bamberg) mit einer Höhe von 28 Metern zu finden. Seine Blätter sind kleiner und runder als die seiner „großen Brüder“ Berg- und Spitzahorn.Seine Flügelfrüchte sind Ahorntypisch, bei Kindern sind sie als „Nasenzwicker“ sehr beliebt.

Als klein, mehrstämmig und unauffällig wird er bezeichnet. Doch gerade hier ist es wichtig auf seinen sehr hohen ökologischen Wert hinzuweisen: Auf Grund seiner guten Verzweigung ist der Feldahorn ein wertvoller Vogelnistplatz und bietet in offener Feldflur Deckungsschutz. Des weiteren dient er Bienen, Hummeln, Schmetterlingen als Futterpflanze. Der Feldahorn verfügt über ein sehr reiches Angebot an Nektar. Auch im Bezug auf den Klimawandel hat der Feldahorn eine wichtige Bedeutung. Er wird als stressresistent bezeichnet und ist so den klimatischen Veränderungen gewachsen. Die langen Trockenzeiten werden den heimischen Bäumen besonders zusetzen. Man kann ihn also auch als „Klima-Baum“ oder „Klima-resistent“ bezeichnen.

 

 

 

Fotos: Feld-Ahorn im Sielpark am Gradierwerk, Junger Feldahorn im Sielpark, Blätter des Feld-Ahorns und Herbstfärbung

Blattformen: Feld- , Berg- und Spitzahorn

AG Natur pflanzt Baum des Jahres zum 30 jährigen Bestehen des Vereins im Bad Oeynhausener Sielpark. 17.11.14

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© Antje Brandt